Gnadenkirche Brauweiler
Gnadenkirche Brauweiler

Gnadenkirche Brauweiler

Ansicht der Gnadenkirche, © Christuskirchengemeinde
Ansicht der Gnadenkirche, © Christuskirchengemeinde
Ansicht der Gnadenkirche, © Christuskirchengemeinde

Die Gnadenkirche ist die größte der vier Kirchen der Evangelischen Christusgemeinde an der Glessener Höhe. Sie bietet 250-300 Menschen Platz für zahlreiche unterschiedliche Gottesdienste, Hochzeiten und Trauerfeiern.

Für Konzerte bietet die Gnadenkirche aufgrund ihrer Akustik und ihrer offenen schlichten Atmosphäre einen besonders ansprechenden Raum.

Die bunten Farben im abstrakten Fensterfries lenken in dem quadratischen Raum den Blick auf das „theologische Zentrum“ der Kirche, nämlich auf das Ensemble von Taufbecken, Altar und Kanzel – die Verbindung von Taufe, Abendmahl und Wort Gottes als den Grundpfeilern des evangelischen Gottesdienstes.

Adresse: Gnadenkirche Brauweiler, Friedhofsweg 4, 50259 Pulheim.

ZUR GESCHICHTE der GNADENKIRCHE

Der Beschluss

Am 8. Mai 1961 beschloss das Presbyterium, in Brauweiler eine Kirche zu bauen. Fünf Architekten wurden aufgefordert, bis zum 31. Oktober 1961 Entwürfe für den Kirchbau einzureichen.Ein Gutachterausschuss entschied sich am 17. November 1961 einstimmig für die Arbeit des Architekten Knoch aus Junkersdorf. Dieser hatte schon die Kirche in Königsdorf gebaut. Sein Entwurf war dann die Grundlage für die weiteren Planungen. Herrn Knoch wurde auch die Bauleitung übertragen.

Die Grundsteinlegung – der Name Gnadenkirche

Am 15. Juli 1962 konnte der Grundstein der neuen Kirche gelegt werden. In seiner Ansprache begründete Pfarrer Fiebig die Wahl des Namens „Gnadenkirche“ für das neue Gotteshaus. „Gnadenkirche“ ist ein Begriff aus der schlesischen Kirchengeschichte. Er weist zurück in die vorpreußische Zeit Schlesiens, als nach schwerer Bedrängnis infolge der Gegenreformation den Protestanten einige Kirchen zurückgegeben und 5 Neubauten von Kirchen bewilligt wurden. Damals nannte man diese Gotteshäuser „Gnadenkirchen“. Sie waren Schwerpunkte evangelischer Verkündigung in Schlesien. Mit der Namenswahl sollte die Verbundenheit der evangelischen Gemeinde, die sich nach dem Kriege in hohem Maße aus Vertriebenen und Flüchtlingen zusammensetzte, mit der evangelischen Tradition der ehemaligen deutschen Ostgebiete zum Ausdruck gebracht werden.

Die Glocken

Das Presbyterium hatte für die Kirche in Brauweiler bei der Glockengießerei Gebr. Rincker in Sinn bei Dillenburg vier Glocken in Auftrag gegeben. Am 28. Februar 1963 erfolgte der Glockenguss. Mitglieder des Presbyteriums und die Schüler des 7. und B. Schuljahrs der Melanchton-Schule unter Leitung von Lehrerin Rosenberger und Lehrer Günther wohnten dem Glockenguss bei. Die vier Glocken tragen die lateinischen Inschriften: Christus vivit (Christus lebt), Christus vincit (Christus siegt), Christus regnat (Christus herrscht) und Christus triumphat (Christus triumphiert).

Am 29. März trafen die neuen Glocken in Brauweiler ein. Zu dem Zeitpunkt war der Kirchturm noch nicht gebaut. Deshalb wurden die Glocken zunächst im großen Raum des Martin-Luther-Hauses (damaliges Gemeindehaus) am Wiesenweg gelagert.

Die Fertigstellung der Kirche

Am 16. Juni 1963. dem ersten Sonntag nach Trinitatis, wurde die Gnadenkirche eingeweiht. Unter anhaltendem Geläute der neuen Glocken im fertiggestellten Turm versammelten sich die Gemeindeglieder und Ehrengäste. Um 15 Uhr zogen Presbyterium und Gemeinde in das neue Gotteshaus ein. Es konnte nicht alle Besucher fassen. Über hundert Personen konnten die Feier nur von draußen durch die geöffneten Kirchentüren miterleben. Die Einweihung wurde durch Landeskirchenrat Wieland vollzogen. Er empfing aus den Händen der Presbyter die Abendmahlsgeräte und stellte diese auf den Altar. Dann übernahm er die Altartbibel, ein Geschenk des Bundespräsidenten.

in seiner Predigt knüpfte er an ein Wort des Apostel Paulus an und führte aus, dass die Brauweiler Gemeindeglieder nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge seien, sondern Herren im eigenen Haus. Aber als Volk Gottes sei man immer nur Hausherr auf Zeit.

Das Altarkreuz in der neuen Kirche, der Taufstein und die Leuchter wurden vom Bildhauer Kurt Wolf von Borries aus Junkersdorf entworfen. Das Kreuz auf dem Turm und die Krone auf der Kirche hat Gerhard Kunstler aus Brauweiler gestiftet. Er hat beides selbst aus einem 50 Jahre alten Stück Eichenholz und Kupferblech gearbeitet und dann mit 23.5 karätigem Gold überzogen.

Die Kirche bietet Plätze für 300 Personen, zusätzlich können 50 Notsitze bereitgestellt werden. Der Turm ist 23 m hoch. Die Baukosten betrugen damals (einschließlich Turm und Außenanlagen) 270.000 DM